Nachdem wir im Jahr 2007 das erste Mal über das Internet in Kontakt kamen, erhielt Dieter im Mai eine eMail von Susanne. Sie war auf einer EMK Europakonferenz in Glasgow, Schottland und erinnerte sich in diesen Tagen an den netten jungen Mann von damals. Dieter war zu diesem Zeitpunkt einige Zeit Single und so reichte diese Mail aus, sich für den 21. Juni auf dem Marktplatz von Ludwigsburg zu verabreden. Es war ein netter Abend, wobei wir beide doch unsicher waren. Auf jeden Fall lief das Treffen gut genug, um sich weiter zu verabreden.
Wie verabredet haben wir uns am Freitag, den 03. Juli wieder getroffen. Susanne war an diesem Tag auf einem Schulkongress im Neuen Schloss in Stuttgart. Am Nachmittag gab es ein so starkes Gewitter, dass der S-Bahn-Verkehr unterbrochen werden musste und Susanne erst später als gedacht nach Asperg zurückkam. Sie befürchtete schon, das Treffen zu verpassen, war aber noch pünktlich am Parkplatz Monrepos. Gemeinsam sind wir dann auf die Terrasse der Gutsschenke des Schlosshotels und haben dort nicht nur die schöne Umgebung genossen. Im Laufe der Stunden wurde es dunkel und Susanne war schließlich gerne bereit, Dieter zu Fuß zu seiner Wohnung zu begleiten. Allerdings schien Dieter plötzlich nicht mehr besonders ortskundig zu sein und führte Susanne auf allerlei Umwegen zu sich nach Hause. Nach einem ersten Kuss vor der Haustür konnte Dieter seine neue Eroberung nicht im Dunkeln alleine zurück zum Parkplatz laufen lassen und hat sie nur zu gern zurückbegleitet. Insgesamt war es wohl eine Mischung aus Rendezvous und Wandertag.
Am 25. Juli stand gleich ein wichtiges Heimspiel auf dem Programm: Die Fantastischen Vier traten im Rahmen ihrer Tournee „Heimspiel“ zum 20jährigen Bandjubiläum auf dem Gelände des Cannstatter Vasens auf. Eine solche Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen und Susanne hat einen ersten Eindruck von Dieters Unternehmungsgeist bekommen. Als Band im Vorprogramm ist noch Clueso erwähnenswert. Die Lockerheit und Professionalität der Fantas zeigte sich bspw. darin, dass Thomas D. einen Song mit einer Motorsäge bzw. derem Geräusch begleitete. Es blieben glücklicherweise alle unversehrt. Das Wetter war top und so war es ein chilliger Abend.
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Trotz der erst kurzen Beziehungsdauer ließ sich Susanne auf einen gemeinsamen Wochenendausflug an den Schluchsee ein. Am Freitag, 14. August ging es los. Die Pension am See liegt im Wolfsgrund, einem kleinen See hinter der Bahnlinie. Den Mut wie manche Jugendliche, vom Bahndamm in den See zu springen, hatten wir nicht. Dank ihres Schwimmbretts hat Susanne die längere Schwimmstrecke von der Pension bis zum Schwimmbad in Schluchsee Ort und wieder zurück durchgehalten (wir schätzen die Strecke auf ca. 2km). Am Samstag ging es dann auf die große Schluchsee-Umwanderung, eine Strecke von ca. 18 km. Dieter hatte am Vorabend noch Eindruck gemacht, weil er ankündigte, dass man sehr früh zu dieser Wanderung aufstehen müsse. Es kam aber viel entspannter und ein gemütliches Frühstück war dann doch wichtiger. Nach der Wanderung war Dieter noch nicht genug ausgelastet und hat Susanne animiert, auf den Aussichtsturm hochzuwandern. In der Nacht haben wir auf jeden Fall gut geschlafen. Auf der Rückfahrt besuchten wir den Feldberg und Dieter hat mit seiner Panoramafotographie erfolgreich experimentiert. Das konnte wenige Tage nach der Rückkehr als 360°-Panorama über der Küchentür von Susannes Wohnung betrachtet werden.
Nachdem beide Familien mitbekommen haben, dass wir auf Wolke 7 schweben, war es an der Zeit sich kennenzulernen. Zuerst ging es in das liebliche Neckartal und die Schmidts wählten die Götzenburg Hornberg für ein Mittagessen. Danach ging es zum Kaffeetrinken in die Waldstadt. Dieter hat das volle Programm aufgefahren was heißt, dass neben seinen Eltern auch Schwester und Nichte mit von der Partie waren. Sehr positiv kam an, dass Susanne einige Lebensjahre im Badischen verbracht hatte. Kurze Zeit später stand der 68. Geburtstag von Susannes Vater an und so brachte Susanne ihren neuen Freund das erste Mal zu ihren Eltern mit. Für Dieter schloss sich ein Kreis, als er den Bruder seines Arbeitskollegen Frieder, Rolf Kummer, bei Susannes Eltern kennenlernte. Rolf kam nur zufällig bei Hannigs vorbei und hat das Stück Kuchen gerne mitgenommen und danach festgestellt, dass es einen Anlass zum Gratulieren gab. Susannes Schwestern mit Familie hat Dieter allerdings erst später kennengelernt. Bei Carola - die damals noch in der Wunnensteinstraße wohnte - sind wir mit dem Motorrad aufgeschlagen und konnten so vor allem Aaron beeindrucken.
Dieters Arbeitgeber ADP veranstaltet von Zeit zu Zeit eine Weihnachtsfeier und das aus Kosten- und Platzgründen hin und wieder außerhalb der Vorweihnachtszeit. Seit 2004 hat ADP einen Tochterstandort in Pilsen, Tschechische Republik. Der Ort sollte vor allem durch zwei Männerthemen bekannt sein: Autos (Skoda) und Bier (Pilsener Brauart …). So lud ADP für den 04. September die gesamte Belegschaft in den riesigen Brauhauskeller nach Pilsen ein - inklusive Übernachtung. Auf diese Weise konnte man nicht nur den Standort und die KollegInnen besuchen, sondern auch noch einige Stunden in der Altstadt verbringen, bevor die Feier losging. Auf zwei Bühnen gab es Musik vom DJ und auch sonst haben sich die tschechischen KollegInnen viel einfallen lassen, um ein ganz besonderes Event zu veranstalten. Manche Kolleginnen - gerade vom Standort München - haben sich sogar standesgemäß gekleidet.
Susanne hatte sich nach einer Erfahrung in jungen Jahren vorgenommen, nicht mehr Sozia auf einem Motorrad zu sein. Mit Dieter ist nun eine neue Situation eingetreten und er hat sie immerhin dazu bekommen, sich versuchsweise auf seine Honda zu setzen. Als Gegenleistung ist Dieter maximal ca. 60-70 km/h gefahren und hat sich - was für eine Höchststrafe - dabei reihenweise von Autos überholen lassen müssen. Immerhin hat es dazu beigetragen, dass Susanne mehr und mehr Vertrauen in Dieter und das Motorradfahren gefasst hat und so war am 27. September die Zeit reif und das Wetter bestens geeignet für eine erste Motorradtour. Diese hat uns durch den Odenwald geführt. Zur Mittagspause hat Dieter dann Susanne in einen bedeutenden Ort seiner Jugend ausgeführt - die Alte Posthalterei, ein von einem ehemaligen Umschüler von Dieters Vater geführtes bürgerliches Restaurant. Im Gegenzug konnte aber auch Susanne eine Station ihres Lebens einbringen - wir haben Susannes alte Wohnstätten in Bad Rappenau und vor allem die Grundschule in Zimmerhof besucht. Dort konnte Susanne sogar noch eine alte Kollegin antreffen. By the way: hätte sie noch ein Jahr länger dort ausgehalten, dh. wäre sie nicht im Jahr 2000 weg nach Lauffen, dann wäre Anke Zimmermann eine ggf. durch sie betreute Referendarin geworden (wem ist nun was erspart geblieben? . Der Ausflug war so erfolgreich, dass Susanne an diesem Tag beschlossen hat, sich eigene Motorradbekleidung zuzulegen (siehe weiter unten).
Ein weiterer gerne unternommener Ausflug von Dieter ist die Fahrt ins Elsass. Als er noch in Kieselbronn bei Pforzheim wohnte, war das quasi Standard. So sind wir am 03. Oktober morgens aufgebrochen und zunächst die 5-Burgentour an der Grenze zwischen Elsass und der Südpfalz gewandert. Auf diese Weise haben wir großen Appetit auf das Flammkuchenessen im Restaurant Muller in Pfaffenbronn bekommen. Typischerweise isst man diese elsässische Spezialität in großer Runde, aber auch in trauter Zweisamkeit lässt es sich genießen. Auf der Rückfahrt hat man zudem noch Gelegenheit, frischen Reiser - gährenden Traubensaft - direkt beim Erzeuger einzukaufen.
In der FeG haben wir viele Leute „mittleren Alters“ und so kam der Gedanke eines monatlich durchgeführten Tanzabends auf. Zuvor gab es bereits einzelne Tanzveranstaltungen in der Gemiende. Am 9. Oktober gab es dann den Startschuss in die erste Wintersaison. Dank der Unterstützung von Sabrina Weinzierl, die sich nicht nur um den Aufbau der Technik kümmerte und bei manchen Songs die Geschwindigkeit getunt hat damit der Rhytmus stimmt, hielt sich der Aufwand in Grenzen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass viele aufgrund ihrer Familiensituation, aus anderen Gründen oder schlichtweg, weil sie sich am Ende der Arbeitswoche nicht mehr aufraffen wollten, nicht kommen konnten. Vielleicht hat auch der eine oder andere Mann etwas „gebremst“. Auf jeden Fall waren wir recht schnell eine eingeschworene Truppe und dank Sabrina Weinzierl, Thomas Adamczik und dem Ehepaar Schumacher waren es stets lustige und kurzweilige Abende. Ein Highlight war sicherlich, als Lutz mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Heute führe ich“ erschien. Es blieb wohl eher ein Wunschgedanke, gegen das Temparament von Ulrike hatte auch Dieter beim Tango keine Chance . Durch zeitweilig geschaltete Zeitungsanzeigen gab es vereinzelt sogar gänzlich gemeindefremde Gäste.
Praktisch ist, wenn man einen Versandhändler für Motorradbekleidung einigermaßen um die Ecke hat. So sind wir beiden „Biker“ an einem Samstag im Oktober in die Heilbronner Straße nach Stuttgart und haben beim Louis eine Ausstattung für Susanne gekauft: Helm, Jacke, Hose, Handschuhe und Stiefel. Die Hausmarke von Louis ist „Vanucchi“ und so enstand aus der Kurzform von Susanne der Name „Sannesera Vanucchi“, ein top eingekleidetes Motorradmodel. Für Susanne war es eine ganz neue Welt, in einem Motorradladen Klamotten shoppen zu gehen. Beim Einkauf im Herbst hat man aber größere Chancen auf Rabatte und natürlich eine besondere Vorfreude auf den kommenden Frühling, um die neu erstandene Ware auch einsetzen zu können.
Wer kennt nicht den Film über Ben Hur? Am ehesten mag man sich an das Wagenrennen mit den für diese Zeit typischen Vierspännern erinnern. Dass die Darstellung der Geschichte inklusive des Wagenrennens nun in Hallen möglich sein soll ist kaum zu glauben. Die Chance haben wir uns nicht entgehen lassen und am 20. Oktober Ben Hur live in der Schleyerhalle in Stuttgart miterlebt. Zusätzlich gab es noch die tiefe Stimme des Ben Becker als Erzähler im Hintergrund. In der Tat war es beeindruckend, wie sich zwei vierspännige Streitwagen auf dem sehr begrenzten Hallenboden ein Verfolgungsrennen lieferten. Man muss das wohl einfach live miterlebt haben.
Der nächste gemeinsame Urlaub führte in das Tunesien des Ben Ali, dessen Bildnis Susanne - wie auf einem von uns inzwischen geheim gehaltenen Foto belegt - einen Kuss zuwirft. Wir waren in einem All-inclusive-Hotel außerhalb von Port el Kantaoui. In dieser Jahreszeit hatten wir die ganze Urlaubswoche über Glück mit dem Wetter, es waren durchweg sommerliche 24° Lufttemperatur. Das Baden im Mittelmeer, welches vom Sommer her noch ausreichend warm war, haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Auch sonst waren wir recht aktiv in diesem Urlaub: Paragliding, Golf bei Lehrer Mohammad, Jetski, Tennis, Billard, Quadfahren - wir haben alle Angebote vor Ort genutzt. Beim Billardspielen abends nach dem Buffet - Susanne hatte noch keine Vorerfahrung, lies sich aber schnell anlernen - wurden wir von einem russischen Ehepaar mittleren Alters zu einem Spiel herausgefordert. Insbesondere die russische Dame schien hoch motiviert und ging wohl davon aus, einen leichten Sieg einfahren zu können. Aber Susanne hat sich angestrengt und als wir ziemlich in Rückstand geraten waren, hat Dieter eine kleine Serie gestartet und noch die schwarze Kugel im richtigen Loch versenkt. Ohne uns in der gleichen Sprache verständigen zu können, aber mit einem siegreichem Lächeln im Gesicht haben wir uns dann von den beiden verabschiedet. Am 25. Oktober hat Dieter dann Susanne am schönen Blumengang der Hotelanlage einen Heiratsantrag gemacht und wir haben uns auf dem Markt in Sousse Verlobungsringe gekauft. Irgendwie waren wir wohl nicht bei der Sache, denn die Ringe waren viel zu groß. Als wir das im Hotel festgestellt haben, kauften wir uns kurzerhand beim Juwelier vor Ort neue Ringe. Bei dem Preisniveau in Tunesien ist das auch gut möglich. Wer uns besucht, kann auch gerne das Fotoalbum ansehen, welches wir über diesen besonderen Urlaub angelegt haben.
Die ehemalige DV-Leiterin von Dieters Arbeitgeber hatte einst bei dem in Möglingen ansässigen Dienstleister USU in größerem Umfang Software eingekauft und ohne Rücksprache Dieter als Kontaktperson angegeben. Während Dieter damals eher verärgert reagierte, zeigte sich nun Jahre später ein sehr angenehmer Folgeeffekt. Gänzlich unerwartet flatterte uns eine Einladung zu einem besonderen Abend für besondere Kunden des Anbieters ins Haus. So sind wir am 23. November voller Neugier in das Lindenmuseum gegangen und wurden zunächst mit Sekt empfangen, dann von dem Stargast des Abends persönlich begrüßt - dem damals amtierenden Vereinspräsidenten des VfB Stuttgart, Erwin Staudt. Susanne bekam zudem ein Namensschild, welches sie als Vertreterin von ADP auswies - ein ungewohntes Gefühl für sie, auch mal „die Industrie“ zu repräsentieren. Bei einem Wettbewerb im Elfmeterschießen hatte Dieter leider einen Treffer zu wenig - er traf nur 4 mal -, um den Wettbewerb und damit ein Jahresticket für die Heimspiele des VfB zu gewinnen (Mist, der badische Schalke-Fan hätte ein Jahr lang gratis vor Ort lästern können …) Wir wurden dann vorzüglich bewirtet und Dieter hat noch einen Bekannten aus anfänglichen Ludwigsburger Zeiten, Jörg Müller, wiedergesehen. So war es ein runder und schöner Abend für uns.
Einen Tag nach dem USU-Abend startete am 24. November unser Tanzcard-Abonnement bei Piet & Müller. Der Vorzug dieses Angebots ist, dass man jeden beliebigen Kurs oder Abend ohne besondere Anmeldung besuchen kann. Wir haben daher versucht, 1-2 pro Woche Tanzen zu gehen. Anfänglich haben wir uns mehr auf die Standardtänze des Welttanzprogramms konzentriert und das auf F-Kurs-Niveau. Dieter hatte die Jahre zuvor bei MonRo Tanzkurse bis hin zum Silberkurs belegt. So war er noch in der Lage, seiner männlichen Führungsrolle angemessen gerecht zu werden und es hat richtig Freude gemacht, sich aufeinander abzustimmen und gemeinsame Fortschritte zu erzielen. Irgendwann haben wir uns mehr und mehr auf den Disco-Fox fokussiert, da dieser im Standard zu kurz kam und wir hier noch ganz eigene Entwicklungsmöglichkeiten sahen. Parallel haben wir im Blick auf unsere Verlobung bzw. die noch zu planende Hochzeit auch in Hochzeitskurse reingeschnuppert und vor allem am Wiener Walzer gefeilt.
Berufsbedingt musste sich Dieter im Herbst diesen Jahres sehr stark mit der Pandemie bzw. dem Schweinegrippevirus auseinandersetzen. In seinem Unternehmen gab es eine kontroverse Diskussion mit dem Betriebsrat, ob eine Impfung sinnvoll und anzuraten ist. Durch die Wirkverstärker (es wurden schnell große Mengen gebraucht und damit der Impfstoff „gestreckt“) in dem unter Zeitdruck konzipierten und kaum getesteten Impfstoff warnten manche Experten vor den Nebenwirkungen. Neben allen betrieblichen Vorsorgemaßnahmen hatte sich Dieter entschieden, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich so frühzeitig wie möglich einer Schweinegrippenimpfung zu unterziehen. Aufgrund der Impfstoffknappheit wurde für Ludwigsburg nur ein Allgemeinmediziner - Dr. Mohammad Qadier in der Asperger Straße - als zentrale Anlaufstelle definiert. Es war bereits unheimlich, zwischen all den Türken bzw. Kopftüchern im Wartezimmer auf die Spritze zu warten. Als Dieter dran kam - Susanne begleitete ihn -, wurde er von einer Arzthelferin betreut, die berichtete, dass sie sich bereits selbst geimpft habe und dadurch einige Tage außer Gefecht gesetzt hätte. Es ist schon komisch wenn man weiß, dass man diesen Stoff in sich hat und so versucht man in sich hineinzuhören, um evtl. entstehende Nebenwirkungen erspüren zu können. Danach sind wir direkt zu Piet & Müller tanzen gegangen - sicherlich eine ganz gute Ablenkung. So ganz wohl war es Dieter nicht, letztendlich hatte er aber dankenswerter Weise keine nennenswerten Nebenwirkungen (Susanne meint, er hätte Schweinsöhrchen bekommen, das hält Dieter für ein Gericht bzw. Gerücht). Insgesamt war es ein surreales Erlebnis und im dienstlichen Umfeld hat sich Dieter nur noch zurückhaltend für eine Impfung ausgesprochen.
Nachdem wir uns am 25. Oktober in Tunesien verlobt hatten, haben wir Familie und Paten am 5. Dezember zur Verlobungsfeier ins Schubart-Stüble auf dem Hohenasperg geladen. Mit gut 25 Personen haben wir den Abend verbracht und nun erstmals auch die Paten des anderen kennengelernt. Da wir beide schon länger mit einem Kaffeevollautomaten geliebäugelt hatten, aber jeder für sich alleine keine Notwendigkeit sah, war nun der Zeitpunkt für einen solchen Wunsch gekommen. Um das Schenken zu vereinfachen haben wir Aktien „verkauft“. Mit dem Kauf einer Aktie hat man unser entstehendes „Familienunternehmen“ unterstützt und es kam soviel Geld in unsere Kasse, dass wir uns davon eine Maschine leisten konnten. Als Dividende steht jedem Aktieninhaber unter Vorlage seiner Aktie Kaffeegetränke seiner Wahl in unbegrenzter Anzahl zur Verfügung. Bei den heutigen Scheidungsraten ist es aus der Mode gekommen, überhaupt eine Verlobung im Familienkreis zu feiern. Wir lassen aber ungern eine Gelegenheit aus, mit unseren Lieben zu feiern. Zudem hat das Fest beigetragen, unsere bald anstehende Hochzeit schon mal ins Bewusstsein zu rücken.
Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt bereits verlobt waren, haben wir uns dafür entschieden, den Heiligen Abend jeweils in der eigenen Familie zu verbringen. So können wir hier nur getrennt berichten.
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Dieter: in den letzten Jahren haben wir im Familienkreis, also mit meinen Eltern und meiner Schwester mit Nichte gefeiert. Dabei haben wir Traditionen und alte Gepflogenheiten wiederentdeckt und insbesondere ich habe die Rolle des „Programmablaufmanagers“ übernommen, was früher sonst meine Mutter führend inne hatte. Für mich bestand die Hoffnung, dass meine Nichte noch nicht zu sehr in der Pubertät steckt und wir einen besinnlichen und einträchtigen Abend erleben können. Leider zeigte sich, dass die Zeit schon voran geschritten war und andere Inhalte mehr Bedeutung gewonnen hatten.
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Susanne: Dieses Jahr verbrachte Susanne Heilig Abend geruhsam. Startschuss war -wie jedes Jahr- der gemeinsame Gottesdienstbesuch in der Evangelisch-methodistischen Kirche Asperg. Danach ging es zuusammen mit Tante Elfriede zu ihren Eltern. Dort machte es sich die Familie mit traditionellen Kalbsschneckenwürstchen, leckerem Sauerkraut und verschiedensten Maubacher Weihnachtsplätzchen richtig gemütlich und schwelgte bei Sherry, Bier oder gutem Wein in vergangenen Zeiten und gemeinsamen Erlebnissen.
Christel Schmidt ist die Patentante von Dieter. Wenn sie oder ihr Mann im engeren Familienkreis feiern, dann bedeutet das 5 Kinder/Paare und deren insgesamt 13 Kinder mit Partner einzuladen - ca. 50 Personen. Am 27. Dezember war es soweit und Christel feierte ihren runden Geburtstag mit einer riesigen Schar an Gästen. Ihr Mann, Dieters Patenonkel, ist Schreinermeister und durch verschiedene Um- und Anbauten verfügen sie über ausreichend Platz, eine solche Feier zu Hause auszurichten. Insbesondere die Töchter unterstützen bei der Bewirtung der Gäste und es gab auch einige Programmbeiträge, vor allem ein riesiges Dankeschön aller Kinder dafür, dass ihre Mutter sie stets sehr engagiert unterstützt und begleitet hat. Für Susanne war es eine Gelegenheit, mehr in Dieters Familienkreise und familiären Hintergrund hineinzukommen und sie kann nun Erzählungen über die „Schmidtlin“ besser einordnen. Wir saßen am Tisch mit Dagmar und ihrem Mann und waren beeindruckt von Imres Hang zu technischem „Spielzeug“ (PEARL Agency …).
In den Jahren zuvor war Dieter verschiedentlich auf der Jahreswechselfreizeit in Neuendettelsau. Das waren immer ganz besondere Erlebnisse und Dieter kam selten über 2-3 Stunden Schlaf in den Nächten hinaus und war ein Garant für Spiel und Tanz in den Nächten. So war es auch für dieses Jahr geplant. Allerdings gab es nun erstmals Teilnehmer - einige Jahre jünger -, die in der Silvesternacht nicht schon um 5 Uhr ins Bett gingen, sondern länger ausgehalten haben. Vielleicht zeigt sich daran der Effekt einer Beziehung: Mann wird ruhiger. Für Susanne war es dagegen doch eher ungewohnt, so kurze Nächte zu haben. Sonst haben wir die Gemeinschaft und die Verpflegung genossen und am Silvestertag die Gegend um den Brombachsee erkundet. Für die Zukunft hatte Susanne allerdings angekündigt, solche Freizeiten nicht mehr zu buchen.