Bei Dieters Eltern ist es bereits seit Jahren Brauch, dass sich die Geschwister einmal im Jahr, üblicherweise am Dreikönigstag, treffen. Dieser Gedanke kam nun auch bei Susanne auf und so fand am 13. Januar das erste Geschwistertreffen von Susannes Geschwistern statt. Mit den Eltern kommen wir immerhin auf 13 Personen, da ist mal Leben im Haus. Das Treffen soll der Beginn eines Brauchs in der Familie sein und für 2014 ist der nächste Termin bereits geplant. Praktisch ist, dass man in diesem Rahmen auch die Bescherung nachholen kann.
Vor Jahren hat die Stadt Markgröningen das Gebäude der Herrenküferei am Marktplatz aufwendig saniert und an eine Familie verpachtet, die eine über die Grenzen von Markgröningen hinaus angesehene gehobene Gastronomie betrieben hat. Gerade bekannte Vertreter aus der Automobilbranche waren immer wieder zu Gast, was wir allerdings nur vom Hörensagen wissen. Über den Jahreswechsel gab es nun einen Wechsel des Pächters und die neuen Pächter wollen die gehobene Gastronomie fortführen. So lag für Dieter der Gedanke nah, dieses Versprechen zu überprüfen - und zwar mit einer Einladung von Susanne am Valentinstag. Unsere Erwartungen wurden ganz erfüllt, das Essen war durchaus übersichtlich, aber frisch und lecker und über das dreigängige Menü hinweg sättigend. Auch der Wein war nach unserem Geschmack und wohl temperiert - wir waren ja zu Fuß da und konnten so den Wein voll und ganz genießen. Es wird schwierig, eine solche Einladung künftig noch zu toppen, wobei wir uns aufgrund der Preise solche Essen eher sehr selten gönnen werden.
Dieters Schwester ist nach einem Quereinstieg inzwischen als Fachlehrerin tätig. Im Rahmen ihres Unterrichts hat sie über eine Zusatzausbildung die Vocatio, also die Beauftragung für den evangelischen Religionsunterricht, erlangt. Die Einsetzung in dieses Kirchenamt erfolgte am 10. Februar im Zuge eines Gottesdienstes. Danach war der engere Familienkreis zu einer kleinen Feier eingeladen.
In manchen Jahren purzeln die runden Geburtstage einfach so. Susanne, ihre Mutter und nächste Schwester sind alle Anfang Mai geboren, wobei Mutter und Schwester 30 Jahre auseinander sind. So kam Susannes Geburtstag eher zu kurz und es gab einen 70. und einen 40. Geburtstag zu feiern. Immer wenn Dieter beruflich in Paris war und hoffte, ein privates Wochenende mit Susanne anschließen zu können, gab es eine der beiden Feiern. So haben wir gerne auf die Reise verzichtet und mitgefeiert.
Der Umzug in das neue Haus bringt auch eine neue Nachbarschaft mit sich. Wir haben Glück und erfreuen uns immer wieder neu an jedem unserer Nachbarn. Schon früh wurde der Ruf nach einem Nachbarschaftsfest laut. So haben unsere direkte Nachbarn und wir das Heft in die Hand genommen und zu einer Premiere in unserer Hofeinfahrt, die wir mit den Nachbarn auf der anderen Seite teilen, eingeladen. Als Überraschungsgast war die Maklerin eingeladen, welche uns allen das Haus verkauft hat. Sie war sehr interessiert zu sehen, wie sich die einzelnen Parteien eingerichtet haben. In der Tat sieht jedes Haus innen ganz anders aus als die anderen! Es war ein schöner heißer Tag und am Nachmittag ging es dann los. Bierzeltgarnituren und Grills konnten in ausreichender Zahl in der Nachbarschaft zusammengetragen werden und jeder hat mit Speis und Trank beigetragen. So hatten wir ein abwechslungsreiches Buffet und die Chance, uns noch besser kennen zu lernen. Lustig war, das wir bei den Nachbarn, mit denen wir bislang am wenigsten Kontakt hatten, festgestellt haben, dass sie manches Mal in die gleiche Kirchengemeinde gehen wie wir. Mit viel Spiel und Unterhaltung dauerte das Fest bis in den späten Abend hinein und wir sind sicher, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Am Nordrand von Stuttgart kann es schon sehr abgelegen sein. Dieters Arbeitgeber hatte in den 1970er Jahren in Zuffenhausen, an der Grenze zu Zazenhausen, ein solch abgelegenes Areal gewählt, um dort einen Standort für über 1000 Beschäftigte zu bauen, einschl. Rechenzentrums- und Druckereibetrieb. Vor gut 10 Jahren - der Standort war auf ca. 120 Beschäftigte geschrumpft - wurde das Gebäude verkauft und für 10 Jahre zurückgemietet. Das Gebäude passte längst nicht mehr zum Nutzungszweck und war viel zu groß, der neue Eigentümer hatte nur sehr wenig Interesse, in die Erhaltung der Immobilie zu investieren. So waren alle KollegInnen am Standort gespannt, wohin man umziehen würde - Norden oder Süden von Stuttgart (das macht leicht mal 1 Stunde Arbeitsweg Unterschied - für die einfache Strecke). Nach einigen Planungen war es nun am 22. Juli 2013 so weit: der neue Standort wurde bezogen. Dieser ist nicht weit vom alten Standort, quasi auf der anderen Seite der Stuttgarter Stadtrandgrenze, nämlich in Kornwestheim. Das Salamander-Areal, ehemalige Produktionsstätte des bekannten Schuhherstellers, wird in einen Dienstleistungs- und Wohnpark umgewandelt und wir sind nun „mittendrin“ - direkter S-Bahn-Anschluss, Nahversorgung, Restaurants im direkten Umfeld. Dieters Arbeitsweg verkürzt sich um ganze 2,5 km, von 16 auf 12 Minuten. Viel besser kann es eigentlich nicht mehr werden. Das sommerliche Wetter wurde von Dieter sogar genutzt, um mehrmals mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Am alten Standort hatte Dieter das nie umgesetzt. Jetzt führt der Weg zu 95% nur über Feldwege an einigen Bauernhöfen vorbei. Viel schöner kann der Arbeitsweg gar nicht sein. Auch die Büroausstattung ist komplett neu und alle KollegInnen sitzen nun auf einem Stockwerk, also dicht beieinander. Am alten Standort ist man aufgrund der Größe den meisten KollegInnen kaum begegenet und am neuen Standort ergeben sich mehr und intensivere Kontakte. Allerdings sind die Büros nun deutlich kleiner. Als weiteren Vorteil gibt es sogar eine Klimaanlage, die allerdings erst nach dem Sommer fertiggestellt wurde. Auf jeden Fall fühlt sich Dieter im neuen Büro sehr wohl.
Wir hatten bereits berichtet, dass unser neugebautes Haus leider einige Mängel im Innenausbau aufweist. Dieter war hier aktiv hintendran und hat vom Bauträger die Beseitigung aller Mängel hartnäckig eingefordert. Dabei ist die Beseitigung des Mangels das geringere Problem, die Auseinandersetzung mit dem Bauleiter das Hauptproblem. Das hat einiges an Nerven und Zeit gekostet. Dann am 07. August war es soweit: der letzte offene Mangel wurde beseitigt. Seit dem ist kein neuer Mangel bekanntgeworden und vor allem Dieter konnte dieses lästige Kapitel endlich abschließen. Seitdem können wir unser neues Zuhause unbeschwert genießen und immer mehr funktioniert automatisch oder fernbedienbar gesteuert, neuerdings auch alle Heizkreisläufe.
Nachdem wir uns letztes Jahr neue Fahrräder zugelegt und unsere neue Umgebung damit intensiv erkundet haben, ging es darum, dass sich Susanne ein sportliches Entwicklungsziel setzen wollte. Sie kam mit der Idee, an einer Radwanderreise teilzunehmen und schlug eine Woche Boat & Bike in Holland vor. Gebucht war schnell und am 10. August ging es dann mit dem Auto los nach Amsterdam. Da Parken dort äußerst schwierig ist, haben wir über den Reiseveranstalter einen Parkservice gebucht. Vor Ort haben wir Auto und Autoschlüssel in fremde Hände übergeben und standen mit nichts außer unserem Gepäck vor der MS Sir Winston, unserem Zuhause für die nächsten 7 Tage. Die MS Sir Winston ist ein verlängertes ehemaliges Torpedoboot mit dem Baujahr 1944/45. Es wurde aber zuletzt 2009 renoviert und bietet Platz für 70 Personen. In einer Kammer von 7 qm gibt es zwei schmale Betten und eine Nasszelle mit Dusche und WC. Zudem wurden uns Mietfahrräder - holländisch „Fietzer“ genannt - gestellt.
Nach dem Onboarding hatten wir noch Gelegenheit, der Altstadt von Amsterdam einen Kurzbesuch abzustatten. Dieter zog es irgendwie am Hafen vorbei in den Teil, in dem es die berüchtigten Coffee-Shops und die freundlichen Damen in den Schaufenstern gibt. Er beteuert, dass das reiner Zufall gewesen sei.
Am zweiten Tag ging es zunächst mit dem Schiff auf einem Kanal bis zum Flughafen Schiphol, wo erstmals die Fahrräder von Board gingen und wir unsere erste ca. 40 km lange Radtour starteten. Das Schiff sollte abends eigentlich in Leiden ankern, konnte aufgrund von Schleusenbedingungen aber nur bis Alphen an den Rijn fahren. In Holland hat der Automobilverband ein System der Fahrradwegknotenpunkte aufgebaut und so konnten wir uns problemlos umorientieren. Aufgrund von Wetter und Fahrtrichtung nach Südwest hatten wir starken Gegenwind und die Fahrt war vergleichsweise anstrengend. Nach einem leckeren Abendessen gab es dann noch Gelegenheit, den neuen Übernachtungsort zu Fuß zu erkunden.
Am dritten Tag sind wir entgegen der Fahrtrichtung in das 11 km entfernte Leiden gefahren, um keinen der vorgesehenen Orte zu verpassen und um nicht unterfordert zu sein, da sich die Tagesstrecke sonst auf lediglich 30 km reduziert hätte. So waren wir gut 50 km unterwegs und haben den Tipp des Reiseleiters beherzigt, mit einem kleinen Umweg ein sehr schönes Naturschutzgebiet auf dem Weg nach Gouda mitzunehmen. Wir waren trotz einem Zwischenstopp bei Mc Donalds bereits gegen 14h in Gouda und haben den Nachmittag mit Stadterkundung zugebracht. Die Käsestadt hat uns beiden mit Abstand am besten gefallen, gefolgt von Delft und Rotterdam. Vom Käsemuseum waren wir enttäuscht, dafür gab es einen leckeren Bäcker auf dem großen Marktplatz, in dessen Mitte die Jan-Kerk, die Johanneskirche steht. Leider verlangen Kirchen in Holland Eintritt für Besichtigungen, so dass wir darauf verzichtet haben.
Am vierten Tag ging es dann zunächst mit dem Schiff während des Frühstücks nach Rotterdam. Hier war eine Tour nach Delft und wieder zurück vorgesehen, die nur 35 km lang war. Man konnte allerdings auch bis Scheveningen an der Atlantikküste fahren, was dann insgesamt 85 km bedeutet hätte. Uns war leider nicht bewusst, dass wir in Scheveningen an die Atlantikküste kommen und so sind wir nur bis Den Haag gefahren, was immerhin ca. 65 km Radtour bedeuteten. Dabei war es nicht einfach, durch Rotterdam hindurch zu navigieren, was wir aber ohne Führung des Reiseleiters und damit vor der gesammelten Reisegruppe geschafft haben. In Delft haben wir auf dem Hin- wie auf dem Rückweg Pause gemacht. In Den Haag hat Dieter das erste und einzige Mal die Route nach Knotenpunkte verloren und wir haben entschieden, dass sich der Ort nicht für eine nähere Besichtigung lohnt. Immerhin stand ja noch die Rückfahrt an und Delft hatte uns besser gefallen. Die Nacht blieb das Schiff in Rotterdam vor Ort und so konnten wir die herrliche Skyline von Feyenoord von der Erasmusbrücke aus genießen. Dieter hat aus dem Schiff heraus entdeckt, dass wir direkt vor dem Büro-Tower des neuen Wirtschaftsprüfers seines Arbeitgebers geankert haben. Allerdings war zur Abendzeit keine Gelegenheit, nach seinen holländischen Kontakten bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen zu forschen.
Am fünften Tag ging es von Rotterdam aus durch das Weltkulturerbe Kinderdijk mit 19 historischen Windmühlen hindurch nach Schoonhoven. Das war die schönste Strecke, da sie recht lange durch schöne Natur und Umgebung ging. Uns ist immer wieder die besondere Stille in der Natur aufgefallen. Gegen 12 Uhr haben wir in einem Cafe unterwegs Rast gemacht und uns nett mit der Wirtin unterhalten. Es gab hausgemachten Zwetschgenkuchen und preiswerte Getränke. Leider hat die angekündigte Fischräucherei geschlossen gehabt. Aber kurz nach der ersten Rast hat Susanne ein Matjesbrötchen bei einer Windmühle mit Imbiss geordert und wir waren nach ca. 45 km wieder recht früh, also nach ca. 3,5h Fahrt am neuen Liegeplatz des Schiffs in Schoonhoven. Schoonhoven ist ein kleiner Ort, vergleichbar mit Alphen an den Rijn, und wir haben nach einer kurzen Stadtbesichtigung abends die Gelegenheit zu einem längeren Spaziergang genutzt.
Am sechsten Tag ging es in Schoonhoven los und nach ca. 300 Meter zur ersten Rast in einen Fahrradladen. Vor lauter Freude darüber, dass wir Den Haag erreicht hatten, hatte Susanne ihre geliebten Fahrradhandschuhe beim Eincremen mit Sonnenmilch auf dem Gehweg liegen gelassen. Nun hat sie neue, echt holländische Fahrradhandschuhe. So ging es weiter auf die 50km Tagestour nach Utrecht. Der Reiseleiter kündigte bei der morgendlichen Toureinweisung noch einen schönen sonnigen Tag an. Als wir aber den ersten Ort Oudewater erreicht hatten, begann es zu tröpfeln. Wir haben Tanja und Harry, die einige Probleme mit der Orientierung an den Knotenpunkten hatten, begleitet und sind gemeinsam durch immer stärker werdenden Regen bis Utrecht durchgefahren. Nach einer warmen Dusche sind wir dann in einer Gruppe mit Lehrerehepaar Otto (hatten zusammen mit dem Paar aus Bad Liebenzell ihre festen Plätze an unserem 6er-Tisch) zu Fuß in die City von Utrecht marschiert, weil ein Bus ausgefallen ist und die Wartezeit auf den nächsten zu lange gewesen wäre. Für eine nähere Besichtigung dieser nach Amsterdam zweit lebhaftesten Stadt unserer Reise reichte leider die Zeit nicht. Unser Schiff hatte genau gegenüber von der Kaffeerösterei Douwe Egberts angelegt - einer Marke, die vielen nicht bekannt war, die Dieter aber von seiner Arbeit her bzw. dem Kaffeeangebot auf Arbeit kennt.
Am siebten Tag ging es dann wieder während des Frühstücks mit dem Schiff von Utrecht an Amsterdam vorbei nach Zaanstad. Dort sind wir zur letzten und kürzesten Tagestour (30 km) aufgebrochen. Es ging am Zaanstad-Museum durch schöne Natur nach Amsterdam hinein bis zur Ausgangsanlegestelle unseres Schiffs. Da wir bereits um 12h wieder zurück waren, haben wir die Gelegenheit zu einer Stadtrundfahrt durch Amsterdam genutzt. Danach gab es eine weitere Rundfahrt, dieses Mal als Grachtenrundfahrt mit einem Boot durch die Kanäle. Während es am Vorabend ein Gala-Dinner gab, stand das letzte Abendessen unter dem Motto „Piraten-Abend“. Die überwiegend tschechische und sehr freundliche Crew durfte die Gäste nach Lust und Laune mit Piratenschreien erschrecken und hat sich der Speisesaaldeko im Piratenlook bestens angepasst. Es gab Hähnchenkeule zum Zerteilen durch die Tischgruppen und Wedges-Kartoffeln.
Leider mussten wir am letzten Tag bereits bis 8h das Gepäck bereitgestellt haben und das Schiff bis spätestens 09.30h verlassen. Unser Auto wurde bereits um Viertel vor 9h angeliefert und so ging es sehr früh zurück nach Hause. Nun ist Susanne damit beschäftigt, eine neue Reise zu planen, bei der die einzelnen Tagestouren länger sind, da wir wohl jede einzelne Tour genossen haben, aber gerne noch weitere Strecken gefahren wären. Da wir mit Ausnahme der Tochter einer Teilnehmerin wohl die jüngsten waren, galten wir auch als Sport-Cracks - ein schönes Gefühl gerade für Susanne.
Fußballspiele der 1. Bundesliga kann man seit Jahren im Neckarstadion besuchen - eben die Heimspiele des VfB Stuttgart. Dieter nutzt diese Gelegenheit gerne, um seine Schalker zu sehen, wenn auch selten mit erfreulichen Ergebnissen für die Knappen. Beim letzten Mal hatte ihn Susanne sogar begleitet und es sich nicht nehmen lassen, zumindest einen VfB-Schal aufzutragen, um sich in Opposition zu Dieter zu setzen. Aber es gibt ja eine lohnenswerte Alternative in der Region: da Hoffenheim zum Glück die Relegation bewältigt hatte und nicht abgestiegen ist, stand das Spiel Hoffenheim gegen Schalke auf dem Programm. Beide Mannschaften haben in dieser Saison einen erfolgreichen Sturm, aber eine ebenso erfolglose Abwehr, so dass von vielen Toren auszugehen war. Susannes Vater hat uns begleitet. Dieter meinte, dass er bei diesem Spiel nur gewinnen könne: entweder seine Badener oder seine Knappen oder eben Remis. Susanne ging übrigens frei von Fanutensilien mit. Die beiden Schwaben - Susanne und ihr Vater - hatten ihre Sympathien aber regional verteilt. Als vor dem Spiel zuerst das Badenerlied gespielt wurde, sang Dieter aus voller Kehle mit, auch wenn ihn seine beiden Begleiter durchaus distanziert verfolgten. Es wurde in der Tat ein torreiches Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Die erste Hälfte beendeten die Schalker mit einem 3:1-Vorsprung, wobei das Spiel dann 3:3 endete. Irgendwie war Dieter doch etwas unzufrieden, er hätte seinen Knappen den Sieg mehr gegönnt. Auf jeden Fall ist das Stadion in Hoffenheim sehr gelungen, direkt an der Autobahn mit nicht allzu weiten Wegen und einer besseren Bewirtungsorganisation.
Ein Mitglied in der Datenschutz-Regionalgruppe von Dieter hatte schon länger angeregt, dass man sich mit Anhang in der Markthalle in der Empore treffen könne. Nach verschiedenen Anläufen wurde ein Termin gefunden und so sind wir einigermaßen rechtzeitig aufgebrochen. Wir waren schon lange nicht mehr in der Markthalle, hatten aber gleich einen Parkplatz und ein komisches Gefühl. Der Kontakt von Dieter schwärmte über das schöne Ambiente und wir gingen nun in die Markthalle, sahen nur Billardtische und es gab keinen reservierten Tisch, aber drei Tische auf einer Anhöhe, einer „Empore“. Als nach 20 Minuten Warten Jürgen noch nicht erschienen war, stellte Dieter fest, dass er keine Kontaktdaten abgespeichert hatte. Über die Homepage des Kollegen kam es dann zu einem Telefonat und es stellte sich heraus, dass Jürgen bereits in der Empore in der Markthalle wartete, allerdings nicht in der Markthalle Ludwigsburg, sondern Stuttgart. Wenn sich Dieter recht erinnert (oder ggf. nur geschickt herausredet), dann hatte Jürgen erzählt, dass seine Partnerin aus Ludwigsburg komme und das reichte Dieter aus, beim Stichwort „Markthalle“ diese in Ludwigsburg zu verorten. So hatten wir noch einen weiteren Anlauf unternommen und uns schließlich am 11. Oktober in der richtigen und stimmungsvollen Markthalle im Restaurant Empore getroffen. Es war ein netter Abend und wir haben uns über das Missverständnis amüsiert.
Das ZDF-Fernsehen bringt Sonntag morgens regelmäßig die Übertragung eines Gottesdienstes und wählt dabei unterschiedliche Orte aus. Am 20. Oktober nun war eine Übertragung des Gottesdienstes in der Stiftskirche Mosbach vorgesehen. Da Dieters Nichte seit ihrer Konfirmandenzeit in der Gemeindearbeit aktiv ist, wurde sie für einzelne Lesungen eingeplant. So kam es dazu, dass sie mehrfach in Großaufnahme in der Übertragung zu sehen war. Das hat es bislang noch nicht in der Familie gegeben, dass jemand eine Großaufnahme im Fernsehen hatte. Für Dieters Schwester blieb der Trost, dass sie wohl nicht in Großaufnahme, dafür aber häufiger im Bild war.
Für Dieter stand eine mehrtägige Dienstreise nach Dresden an, zunächst auf Anfang November terminiert. Als die Reise auf die letzte Oktoberwoche vorverlegt wurde, kam sehr schnell der Gedanke auf, dass da ja Herbstferien sind und Susanne ihn bekleiden könnte. So reisten wir bereits am Samstag, den 26.10. an und begannen den Aufenthalt mit einem leckeren Essen im Sophienkeller im Taschenbergpalais. Gut, dass wir einen Tisch reserviert hatten, denn es war voll. Irgendwie muss die Saison lange gewesen sein - es war nicht einfach bei einem Kellner Aufmerksamkeit zu erhalten, um überhaupt mal eine Speisekarte ausgehändigt zu bekommen. Auf jeden Fall hatten wir unseren ersten Kontakt mit einem frisch gezapften Radeberger Pils, was wir als „würzig“ und „mild“ beurteilt haben - es blieb nicht der einzige Kontakt. Während des Essens kam ein Sachse mit seinem Akkordeon und hat die Gäste unterhalten. Insbesondere mit unserem Nachbartisch entwickelte sich ein reger Dialog und der Musikant gab einige Lieder zum Besten, wobei er seinen sächsichen Dialekt nicht verbergen konnte und wollte.
Am Sonntag Vormittag nutzen wir die Gelegenheit und nahmen am Festgottesdienst zur 8. Kirchweih der Frauenkirche teil. Es gab Chor und Orchester und wir erlebten einen gut gelungenen festlichen Gottesdienst. Der Himmel an diesem Sonntag war strahlend blau und die Temperaturen lagen über 20° - plus natürlich! So hatte „Elb-Florenz“ einen zusätzlichen südländischen Charme und wir genossen Sonne und Altstadt. Nach einer eineinhalbstündigen Stadtrundfahrt ruhten wir uns im Hotel etwas aus, bis es wieder zu Fuß in die Altstadt zum Abendessen ging.
An den folgenden drei Tagen musste Dieter tagsüber arbeiten, so dass Susanne Dresden alleine weiter erkundet hat. Am Montag Abend haben wir uns beim Abendessen in der Altstadt spontan entschieden, eine Vorstellung von Jochen Busse im Kabarett „Die Herkuleskeule“ zu besuchen. Es ging um das Thema „Alter“, genauer „70plus“. Der Abend war sehr unterhaltsam und wir haben viel gelacht. Für den Dienstagabend hatten wir Karten für „Die Zauberflöte“ in der Semperoper. Auch das war ein gelungener Kulturabend. Am Mittwoch ging es bereits am frühen Nachmittag wieder nach Hause. Dieter ist nicht so uneingeschränkt von Dresden begeistert, da er ja immer wieder zum Arbeiten dort ist. Aber uns verbindet, dass wir uns einige Tage lang vom Charme Dresdens bei ungewöhnlich warmen Spätsommerwetter verzaubern lassen konnten.
Auch dieses Jahr sind wir wieder dem heimischen Winterwetter (wenn man das aufgrund der milden Temperaturen überhaupt so bezeichnen kann) für eine Woche entflohen. Den Jahreswechsel verbrachten wir am Playa Blanca an der Südspitze von Lanzarote. Am 27. Dezember ging es früh morgens los und bereits am Mittag konnten wir bei 21° Lufttemperatur und Sonne die Strandpromenade erkunden. Die ersten beiden Tage war das Wetter noch unbeständig mit Wolken, so dass wir uns an die Sonne gewöhnen konnten. An diesen Tagen haben wir die 11 km lange Strandpromenade in beide Richtungen hin erkundet - das östliche Ende mit den Papagayo-Sandstränden und das westliche Ende mit dem Leuchtturm. Ab dem Montag gab es dann nur noch blauen Himmel und Sonne pur. Mit einem Mini Cabrio sind wir zunächst durch die ganze Insel gedüst, vom Mirador del Rio im Norden, über Jamaos del Aqua und Nazaret nach El Golfo und El Herividero. Am Ende des Tages haben wir noch den „Hausberg“ vor Playa Blanca bestiegen, eine kleine Caldera. Den Folgetag haben wir zum Ausgleich komplett am Strand verbracht. Am letzten Tag vor Ort hatten wir uns einen Roller gemietet, um den Timanfaya-Park zu besuchen. Das erwies sich als äußerst vorteilhaft, da es längere Autowarteschlangen gab, die wir einfach so passieren konnten, und wir hatten keine Parkplatzprobleme. Da wir Halbpension gebucht hatten wurden die Aktivitäten stets von einem üppigen Frühstück und noch üppigerem Abendessen eingerahmt. Am Abend waren wir meist durch die frische Luft und den Rotwein so müde, dass wir nicht mehr viel unternommen haben. Dieter hatte sein iPad dabei, so dass wir damit nicht nur skypen konnten, sondern quasi zum Nachtisch uns eine Folge der Rosenheim-Cops gegönnt haben. Am Silvesterabend gab es ein Gala-Menü mit Champagner und Wein gratis aufs Haus. Das hat dazu geführt, dass wir bereits vor Mitternacht im Bett lagen und um Mitternacht kurz aufgewacht sind, um uns ein gutes neues Jahr zu wünschen und dann weiter zu schlafen. Es wurde erstaunlich viel geböllert, was uns aber nicht störte.