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wiki:intern:2015

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3. Nachbarschaftsfest



Wie schon zur Tradition geworden gab es auch in diesem Jahr ein Nachbarschaftsfest der Doppelhaushälften-Nachbarn. Das Event fand am Samstag, 18. Juli ab 18.00 Uhr statt und wurde von den Nachbarn in Haus 21 und 22 ausgerichtet.

Leider war das Fest dieses Jahr erstmals von einem Nachbarschaftskonflikt belastet. Halide Acikabak hatte sich im Frühjahr von Vedad getrennt und war zu ihrer Familie nach Ludwigsburg gezogen. Vedad hatte anfangs seine Eltern bei sich einquartiert und versuchte, auf diese Weise die Betreuung für Ilyda und Utku zu gewährleisten.

Vielleicht ist es dieser Situation geschuldet, dass er mit Dambachers einen Streit angefangen hat. Er beschuldigte Benjamin und Felix, Kratzer in seine im Hof geparkten Fahrzeuge verursacht zu haben. Für Dambachers ist es schwierig, da man die Hauseinfahrt zum Teil gemeinsam nutzt. So war es ihnen wichtig, die Feier nicht in der Einfahrt, sondern in der Parkbucht vor dem Haus durchzuführen. Vedad hatte parallel signalisiert, dass er nicht teilnehmen möchte.

Das Fest war ansonsten wieder schnell und gut organisiert und das Wetter spielte wieder bestens mit. So verbrachten wir einen netten und unterhaltsamen Abend mit unseren Nachbarn, der bis kurz vor 2 Uhr nachts dauerte. Kurz nach Mitternacht tauchte Vedad auf und begrüßte alle, wobei er Dambachers demonstrativ ignorierte.

Schade, dass es diesen Streit gibt. Dieser beeinträchtigt das unbekümmerte Zusammensein. Im November dann wurde bekannt, dass Vedad das Haus an ein junges Paar, welches bei Bosch arbeitet, verkauft hat und der Wechsel zum Februar 2016 stattfindet. So gibt es nun den ersten Eigentümerwechsel im Bereich der Doppelhaushälften. Bei den Reihenhäusern gab es bereits viel mehr Verkaufsaktivität. Hillers und Öztürks hatten ihr Haus bereits für ca. 360.000 EUR verkauft. Göcan hatte danach sein Haus für 450.000 EUR bei Immobilienscout angeboten und wohl einen Preis für etwas unter 400.000 EUR erzielt. Am Beispiel von Öztürks, die sich ebenfalls scheiden lassen, hat sich gezeigt, dass wir die Häuser zu einem sehr günstigen Zeitpunkt gekauft hatten: sie konnten das Haus verkaufen und kamen „Null auf Null“ raus, dh. der Verkaufsgewinn deckte die Nebenkosten und Vorfälligkeitsentschädigungen für die Kredite ab.

Nebenbei: die Einladung enthielt dieses Jahr einen Fehler. Das Datum wurde nicht auf das Jahr 2015 aktualisiert. Außer Giusy C. hatte das wohl keiner gemerkt…


Besuch von Jochen



Der Jugendfreund von Dieter, Jochen D., ist seit Jahren für Wycliff im Auslandseinsatz. Seit August 2015 ist er für einige Monate wieder in Deutschland, u.a. um Freunde und Unterstützer zu besuchen. So hatte Jochen uns für einen Besuch Anfang November angefragt. Am Donnerstag, 5. November traf er abends bei uns für einen mehrtägigen Aufenthalt ein.

Für den Freitag hatte Jochen einen Besuch bei seinem Patenonkel in Winnenden geplant, der allerdings kürzer als erwartet dauerte. So nutzten wir die Gelegenheit für eine kleine Wanderung. Susanne brachte uns dazu ins Industriegebiet nach Unterriexingen und wir genossen auf dem Rückweg das Glemstal, den Schlüsselberg und den Weg zurück nach Markgröningen. Am Abend gingen die beiden Herren in das „Wein, Wind und Meer“ zum Essen.

Am Samstag ging es dann nach Ulm. Christoph Wallentin, ein psychisch kranker Kontakt aus Jugendtagen, ist dort in einem Wohnheim und Jochen wollte die Gelegenheit nutzen, auch diesen Kontakt aufzufrischen. Für Dieter war es ein Wiedersehen mit Christoph nach ca. 30 Jahren. Das Wetter an dem Tag war fast spätsommerlich, ein herrlicher Sonnentag. Das Wohnheim liegt in direkter Bahnhofsnähe und wir ließen uns von Christoph die Ulmer Innenstadt zeigen. Christoph ist wie früher sehr auf den christlichen Glauben fixiert, lebt allerdings in einer betreuten Unterkunft eines Vereins, der keinen christlichen Bezug hat. Er berichtete uns, dass er zu seiner Mutter und seinen drei Geschwistern mehr oder weniger engen Kontakt hat.

Für den Sonntag hatte Jochen einen Gottesdienstbesuch in Tübingen vorgesehen, so dass wir noch den Abend zusammen verbrachten, bevor er am Montag zu seiner nächsten Station aufgebrochen ist.

Ein Besuch zeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist, auch wenn er nur sehr sporadisch erfolgt. Man kommt sich auf diese Weise wieder näher, auch wenn der Lebensweg in den letzten Jahren - und damit die Alltagserfahrungen - sehr unterschiedlich verliefen.

Führungswechsel bei ADP



Anfang Dezember erfuhr Dieter von seinem Kollegen Jörg Saller, dass „die halbe europäische Führung der ADP“ in Person von Leon Vergnes, Ian Burdon und Marcella Uribe am 30. November in Neu-Isenburg gewesen seien, da Andreas Kiefer in 2014 eine Vereinbarung mit den Unternehmen der Convotis-Gruppe getroffen hätte, die pauschal alle laufenden Auftragsverhältnisse um 6 Jahre, also bis 2020 verlängert. Eine solche Beauftragung hätte über den Bereich Procurement erfolgen müssen. Das Auftragsvolumen multipliziert sich mit der 6jährigen Laufzeit und beträgt wohl über 25 Mio. EUR. Der Genehmigungspfad sieht vor, dass Andreas Aufträge ab 100.000 EUR von Leon genehmigen lassen muss und ab 2 Mio. EUR muss Carlos Rodriguez final genehmigen. Wie in den vergangenen Jahren hatte Andreas den Weg gewählt, die Genehmigung nicht einzuholen, sondern es Thomas-M. Rupp zu überlassen, wie dann die Eingangs-Rechnungen verbucht werden können. Mit Beginn von FY 16 wurde nun zwingend eingeführt, dass Rechnungen ohne durch Procurement vergebene Bestellnummern nicht mehr bezahlt werden. So konnte die Eingangs-Rechnung von Convotis nicht bezahlt werden und der Vorgang wurde Procurement publik. Dort hat man erkannt, dass eine Genehmigung nicht eingeholt wurde und die entsprechende internationale Ebene eingeschaltet. Neben Andreas als Geschäftsführer und Thomas-M. Rupp als Finanzleiter war auch Marcus Schäpertöns in den Vorgang involviert. Er hatte den Vertrag aus rechtlicher Sicht bewertet und auf Veranlassung von Andreas mit unterzeichnet, da Andreas selbst zum Zeitpunkt der Unterzeichnung in Urlaub weilte (die andere Unterschrift wurde von Sigurd Seifert geleistet). Zwischenzeitlich wurde Marcus Schäpertöns zusätzlich zum Compliance-Coordinator für ADP Germany ernannt.

Am 30. November kamen nun Leon, Ian und Marcella nach Neu-Isenburg, um sich persönliche Stellungnahmen zum Vorgang einzuholen. Diese wurden dann an die Ethik-Kommission der ADP weitergeleitet, die den Vorgang prüft und bewertet. Seitens Jörg kam die Mutmaßung, dass wohl „einige Köpfe rollen werden“. Eine Woche später, am Dienstag den 8. Dezember, wurden dann alle Beschäftigten am frühen Nachmittag zu einer Telefonkonferenz im Blick auf organisatorische Änderungen eingeladen.

Dieter hatte an diesem Tag noch gegen 11.00 Uhr mit Thomas-M. Rupp bzgl. der Unterzeichnung des RepLetters für den neuen SOC-Prüfbericht telefoniert. Herr Rupp wirkte etwas verunsichert und erkundigte sich, ob er seine Unterschrift auch regelkonform leisten könne. An diesem Tag waren neben Leon, Ian und Marcella auch Manuela Montagnana nach Neu-Isenburg gekommen. In der Zwischenzeit hatte man unter Einschaltung einer externen Arbeitsrechtlerin konkrete Maßnahmen vorbereitet. So wurden Andreas, Herr Rupp und leider auch Marcus zu den jeweiligen Vorgesetzten in deren Transit-Büro gerufen und darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie mit sofortiger Wirkung freigestellt seien. Bei der Telefonkonferenz wurde von Manuela eine Stellungnahme vorgetragen, die alle Beschäftigten darüber informiert. Als Grund wurde eine unterschiedliche Auffassung über „die Ausübung der Geschäftsführung“ genannt.

Während für Dieter die Konsequenzen für Andreas und Herrn Rupp nachvollziehbar waren, da diese aktiv an der Umgebung des Genehmigungspfads mitgewirkt hatten, hielt er die Freistellung von Marcus für ungerecht. Allen drei wurde vorgehalten, dass sie ihre jeweiligen Vorgesetzten nicht anforderungsgemäß einbezogen hatten und es damit zu einem nicht mehr zu reparierenden Vertrauensschaden gekommen sei. Im Falle von Marcus kann es eigentlich nur bedeuten, dass man ihm vielleicht weniger als Jurist, sondern eher als Compliance-Verantwortlicher Vorwürfe macht und davon ausgeht, dass er die fehlende Einhaltung des Genehmigungspfads gewusst hat oder hätte wissen müssen. Dieter verliert mit Marcus einen zentralen Ansprechpartner in seiner täglichen Arbeit und einen besonders kompetenten und humorvollen Kollegen, den er sehr schätzt.

Zudem ist es für Dieter ungewohnt, nun in einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht von Prof. Andreas Kiefer dominiert wird. Als er am 11.01.1999 anfing für ADP zu arbeiten, war Andreas noch nicht im Unternehmen. Ende März 1999 erfuhr Dieter von seinem damaligen Vorgesetzten, dass dieser mit Wirkung zum 01. April einen neuen Vorgesetzten haben wird, der bisherige Kundenbetreuungsleiter Herr Dierstein würde das Unternehmen verlassen, ein gewisser Andreas Kiefer würde diese Funktion übernehmen. Nach gut einem Jahr wurde der damalige Geschäftsführer Hans Berg abberufen und Andreas Kiefer erstmals in die Geschäftsführung berufen. Es dauerte nicht lange, bis Andreas sich eine starke Position erarbeitet hatte und das Unternehmen auf seine persönliche Art in die Erfolgsspur führte. Bei aller Kritik gab es - wenn man sich damit arrangiert hatte - eine langjährige Konstanz und klare Verhältnisse, die einen geordneten Rahmen für das Arbeiten schufen.

Inzwischen ist die deutsche Tochter soweit in die Konzernstrukturen eingebettet, dass der Betrieb relativ reibungslos weiterläuft. Andreas ging wohl davon aus, dass er seine Art und Weise der Geschäftsführung beibehalten kann. Bis ca. 2010 galt, dass allein das Erfüllen der jährlichen Ziele zählt, nicht aber die Art und Weise - brachte man die Zahlen, dann konnte man als Geschäftsführer recht unbehelligt schalten und walten. Mit dem Start von OneADP wurden immer mehr Bereiche in eine direkte internationale Berichtslinie überführt. Der Verantwortungsbereich von Andreas fokussierte sich zunehmend auf die Kundenbetreuung.

Zu vermuten ist, das Andreas seinen GF-Vertrag in 2014 nicht nur bis 2016 verlängert hat, sondern dass er davon ausging, bis 2020 in dieser Position bleiben zu können, also noch 2 weitere Verlängerungen zu erhalten. Mit dem eingangs erwähnten Vertrag wollte er wohl sein „System Andreas“ vertraglich absichern bzw. die ADP daran binden. Vielleicht aus Gründen der Umgehung von betrieblicher Mitbestimmung und Arbeitsrecht hat er seit Jahren verstärkt auf seinen „Klüngel“, also seine standardmäßig gesetzten Dienstleister wie die Lange-Brüder (Convotis) oder Jürgen Otto gesetzt. Weshalb, das entzieht sich der Kenntnis. Vielleicht hatten diese Dienstleister auch eine Art Bank-Funktion, in dem durch Gutschriften und nachträgliche Rechnungen Gelder vom Folge-FY in das laufende FY verschoben werden konnten, um den Operating Plan zu erfüllen und somit auch die persönlichen Variablen ausgezahlt zu erhalten.

Von Anita Grosch hatte Dieter noch erfahren, dass Herr Rupp bereits im Juni wegen einer offensichtlich unzulässigen Verbuchung eine Ermahnung erhalten hatte und dass es absehbar war, dass er nun nicht mehr zu halten war. Die ganze Abteilung hatte in den Tagen vor dem 30. November nach eMail und Unterlagen gesucht, die Herrn Rupp möglicherweise hätten entlasten können. Auch wenn seine Sozialkompetenz oft bemängelt wurde, konnte er zu ihm sympathischen Mitarbeitern wohl ein gutes Verhältnis aufbauen.

Nun ist mit Spannung zu erwarten, wer neuer Geschäftsführer wird und wie sich die deutsche ADP in Zukunft entwickelt. Dieter hat bereits den Auftrag erhalten zu analysieren, welche Externe über welche Zugangsrechte zu ADP-Systemen verfügen.

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